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Kleinunternehmerregelung und große Visionen – wie passt das zusammen?

In diesem Artikel zeige ich dir eine einfache Methode, die dir helfen kann, bodenständige Entscheidungen zu treffen, die dich nicht einschränken.

Eine der häufigsten Fragen, die ich in der Gründungsberatung von meinen Klientinnen erhalte ist folgende:

„Ich habe gelernt, dass ich groß denken muss. Warum sollte ich mich nun mit der Kleinunternehmerregelung begrenzen?“

Die Kleinunternehmerregelung in der Umsatzsteuer ist eine Erleichterung für Unternehmerinnen und Selbständige, mit weniger als 35.000 Euro Umsatz pro Jahr (Stand 03/2023).
In dem Fall brauchst du deinen Kunden keine Umsatzsteuer in Rechnung stellen, und brauchst diese nicht an das Finanzamt abzuführen.
Gerade wenn du dien Unternehmen neu gründest, bringt dir das viel, da du keine laufenden Meldungen an das Finanzamt machst, und damit Geld und Zeit sparst.

Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn du Dienstleistungen für Privatpersonen anbietest, wie etwa als Masseurin, Sprachtrainerin oder Energetikerin.

Unternehmen können sich nämlich die Umsatzsteuer, die du in Rechnung stellst, als Vorsteuer vom Finanzamt zurückholen, Privatpersonen jedoch „bleiben darauf sitzen“.

Es gibt nicht die eine richtige Entscheidung

Bitte lasse dich vor dieser Entscheidung jedenfalls gut beraten, denn es ist wichtig, dass deine Situation individuell beurteilt wird und du die notwendigen (nicht möglichst viele, sondern die richtigen) Informationen bekommst, die es dir erleichtern.

Es gibt ihn auch hier nicht, den einen einzigen richtigen Weg, und daher bitte ich dich, das Thema mit offenem Geist anzugehen.

Die Visionärin und die Finanzchefin

Ich möchte dich einladen, die steuerliche/rechtliche Denkweise, die du als Unternehmerin zweifellos brauchst, von der visionären Denkweise zu trennen.
Stelle dir zwei Personen in dir vor:

Die Visionärin und die Finanzchefin.

Die Visionärin ist wichtig, um dein Unternehmen voranzubringen. Ohne sie hättest du dich womöglich überhaupt nie auf den Weg gemacht. Sie träumt, sie plant, sie sieht das große Ganze, und weiß WOFÜR du jeden Tag aufstehst. Die Visionärin vertritt dein Unternehmen nach außen, kümmert sich um Social Media Posts und entscheidet, worum es wirklich geht.

Die Finanzchefin ist genauso wichtig, sie steht mit beiden Beinen auf dem Boden und sorgt dafür, dass das Unternehmen sicher bestehen und wachsen kann. Sie entscheidet über Ausgaben, Versicherungsverträge und Abos, und sie zahlt dir (als Privatperson) dein Unternehmergehalt. Sie sorgt dafür, dass immer Geld für Steuern und Sozialversicherung da ist, und dass dein Unternehmen Rücklagen für Krisen hat.

Inwiefern hilft dir das nun in deinem Dilemma mit der Kleinunternehmerregelung?

Sei dir bewusst, dass dies eine Entscheidung ist, mit der sich die Visionärin nicht zu beschäftigen braucht.
Sie darf weiterhin groß denken, große Pläne haben und nach vorne streben. Das ist ihre Aufgabe.

Die Visionärin liefert die Daten aus ihren Plänen und Vorhaben an die Finanzchefin.

Die Finanzchefin rechnet diese durch, prüft sie auf Richtigkeit und auf Plausibilität, und trifft damit ihre Entscheidungen. Realistisch, bodenständig und mit möglichst wenig Träumereien und Ablenkung.

Sie ist dafür zuständig, dafür zu sorgen, dass dein Unternehmen und du als Person möglichst viel Geld zur Verfügung haben, und es nicht unnötig in verschiedene Richtungen verteilt wird, die dir keinen Mehrwert bringen.
Das soll dich nicht einschränken, sondern vielmehr dabei unterstützen zu wachsen.

Bleibe offen für die in deiner Situation beste Lösung.
Gib deiner Visionärin Raum, um dein Business voran zu bringen.
Und lasse die Finanzchefin ihre Arbeit machen. Vertraue ihr.

Sei gut zu dir selbst.
Herzlichst,
Christine

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Die Inhalte in meinen Blogbeiträgen wurden gewissenhaft recherchiert. Sie ersetzen in keinem Fall die individuelle steuerliche und betriebswirtschaftliche Beratung durch einen Fachmann, und sind nicht als solche gedacht.

Dein starkes WOFÜR

Berufung, Vision, Warum? Was mich durch alle Hochs und Tiefs getragen hat, ist mein WOFÜR. Was ich damit meine, und wie du deines erkennen kannst, zeige ich dir in diesem Artikel.

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